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Traumatherapie

Was ist ein Trauma?

Jeder Mensch verfügt über eine natürliche Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten. Diese Fähigkeit hilft auch, belastende Erlebnisse zu überwinden. In der Regel dauert es eine gewisse Zeit, bis der Mensch die Erinnerungen verarbeitet hat. Er findet dann aber wieder zu seinem inneren Gleichgewicht zurück und kann aus diesem Prozess sogar gestärkt hervorgehen. Wenn das auslösende Geschehen jedoch zu überwältigend ist, erfährt die Person eine tiefgreifende psychische Verletzung, ein Trauma (griechisch: Wunde). Der betroffene Mensch kann das erschütternde Erlebnis nicht verarbeiten und entwickelt eine Traumafolgestörung: Die aufwühlenden Bilder, Geräusche, Emotionen und das körperliche Erleiden des Ereignisses hinterlassen tiefe Spuren im Gehirn. In der Folge entstehen (manchmal erst nach Jahren) Erkrankungen wie die sog. Posttraumatische Belastungsstörung, aber auch Depressionen, Angst-, Zwangs- und Schmerzerkrankungen, Süchte und Essstörungen.
Neben den offensichtlichen Traumatas gibt es aber auch die „leisen“, unauffälliger entstandenen Traumatas, die „Ohrfeigen für die Seele“, wie sie von Lutz Besser (Traumatherapeut) bezeichnet werden. Sie können durch emotionale Gewalt wie Demütigungen, Beschämungen oder Abwertungen entstehen.
Insbesondere folgende Ereignisse können traumatisierend wirken:
Unfall, medizinische Eingriffe, sexueller Angriff oder sexualisierte Gewalt, Beobachtung des gewaltsamen Todes anderer, Tod der Eltern in der Kindheit, Bindungsverluste in frühem Kindesalter, Zeuge von Gewalt zwischen Bindungspersonen, Vernachlässigung in der Kindheit, psychische, verbale und emotionale Gewalt in der Kindheit, häufig wechselnde Bezugssysteme in der Kindheit, multiple Verluste in der Kindheit, Konfrontation mit Traumafolgen als Helfer (z. B. Polizisten, Feuerwehrleute, Ärzte)

Wie wirkt Traumatherapie?

Die Behandlung traumatisierter Menschen benötigt spezielle Formen der Therapie, welche sich zum Teil stark von anderen Formen der Psychotherapie unterscheiden.
Dabei geht die neuere Hirnforschung davon aus, dass das Trauma anders als andere Erlebnisse im Gehirn gespeichert wird, in einem sogenannten Traumanetzwerk. Deswegen kann das "Normalbewusstsein" nicht auf traumatische Erfahrungen zugreifen. Durch die besonderen Therapieformen der unten genannten Traumatherapien entstehen wieder neue Vernetzungen, sodass die traumatischen Erfahrungen verarbeitet werden können.
Als umfassend ausgebildeter Traumatherapeut biete ich ein breites Spektrum an traumatherapeutischen Verfahren an. Welche jeweils zur Anwendung kommen, entscheide ich dabei individuell von Fall zu Fall. Die Arbeit mit folgenden Traumtherapiemethoden hat sich in meiner Praxis seit vielen Jahren sehr bewährt.

Traumatherapiemethoden:

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
Ein zentrales Element dieser Therapie ist die sogenannte „bilaterale Stimulation“. Dies bedeutet eine intensive Stimulation beider Hirnhälften durch Augenbewegungen, Töne oder kurze Berührungen. Hierdurch sollen blockierte oder unvollständig integrierte Erinnerungen gelockert und einem Verarbeitungsprozess zugeführt werden. Entwickelt wurde dieses Verfahren von Francine Shapiro.
EMDR ist als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.

PITT
(Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie)
In der PITT werden über eine hilfreiche Beziehung des Therapeuten zum Patienten vor allem die Selbstbeziehung und die Selbstberuhigungsfähigkeit betont. Mittels Imagination wird angeregt, diese neu zu gestalten und damit seelische Wunden einer Heilung zuzuführen. Mitgefühl und Trost des Therapeuten und des Patienten für sich selbst im Sinne einer imaginativen positiven "Nachbeelterung“ („Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“) nehmen einen zentralen Platz in der therapeutischen Arbeit ein.
Achtsames Wahrnehmen des Körpers und der Körperbedürfnisse wird fortwährend angeregt und hilft dem Patienten, sich bewusst und aktiv auf wirkungsvolle und heilsame Vorstellungen einzulassen.

Brainspotting
Brainspotting (BSP) ist ein tiefenpsychologisch fundiertes Verfahren zur Traumaverarbeitung, das 2003 von dem New Yorker Psychoanalytiker David Grand entwickelt wurde. Das Vorgehen knüpft an die Traditionen von Somatic Experiencing und EMDR an, führt aber methodisch weit darüber hinaus. Das Ziel ist, eine besondere Genauigkeit und Behutsamkeit bei der Steuerung der Traumaverarbeitung zu erreichen.
Brainspotting unterstützt die natürliche Kompetenz des Gehirns zur Traumaverarbeitung durch eine akzeptierend und neugierig beobachtende Grundhaltung, ohne therapeutische Hypothesen oder Deutungen.

PEP  (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie)
PEP ist ein Verfahren, das sowohl in der Traumatherapie wie auch im Coaching angewandt wird. Durch Verknüpfung von Glaubenssätzen und "Klopfen", also körperlichen Stimulationen, können selbstwirksam und in kurzer Zeit Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster geändert werden.


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